Donnerstag, 24. Oktober 2013

Neuzugang, blau und wendig


Volksfest kann so einfach sein.

Ein Sperrmüllberg am Ende der Straße, alle Kinder des Viertels knietief darin unterwegs. Anwohner, die schnell noch ein Stück dazulegen und, ganz ungeplant, etwas anderes dafür mit nach Hause nehmen. Und einen Plausch halten. Oder ein paar mehr, den ganzen Nachmittag lang. 

Natürlich haben wir auch einen Fund gemacht: Der Schulstuhl mit blauer Sitzfläche hat Jahrzehnte im Keller des Nachbarhauses geschlafen. Jetzt darf er bei uns am Küchentisch einen neuen Lebensabschnitt beginnen. 

Ein bisschen Leim für die Armlehnen haben wir ihm gegönnt und ein gemütliches Wendekissen. Zum Wenden deshalb, weil von beiden Stoffen nur noch Reststücke da waren. 

Welcher davon der hübschere ist, darüber gehen die Meinungen hier auseinander. Die kleine Liese sieht lieber die blaugemusterte Kissenseite nach oben gekehrt, blau zu blau, so muss es sein. Ich dagegen bevorzuge Kontrast und herbstelnden Zwiebelstoff. 

Macht aber nichts. So bleiben wir beide in Bewegung: Wer vorbeikommt, wendet.   

Siebzehnmal am Tag.


Freitag, 4. Oktober 2013

Doktorhütchen


In der letzten Zeit wurde hier viel gefaltet, zum Zwecke der Innenraumverschönerung.  

Im vergangenen Frühjahr habe ich nämlich meinen Namen um zwei Buchstaben verlängern dürfen und das jetzt mal ein bisschen gefeiert. Spät genug, aber mit Elan, schon in der Vorbereitungsphase: Genau 110 kopierte Doktorurkunden lagen hier in einem dicken Stapel auf dem Küchentisch, und diese vielen haben die Liesen und ich in Schiffchen und Hütchen verwandelt, freiwillig, protestfrei, ohne erkennbare Ermüdungserscheinungen. 

Die (Doktor-)Hütchen haben wir dann sogar noch aufgefädelt, auf von der kleinen Liese sorgsam kombinierten bunten Baumwollfäden. Jetzt baumeln sie vom Treppengeländer und werden vom Sohn mit dem Holzschwert gequält. Er ist wohl nicht so der akademische Typ  :-)

Unten im Hintergrund übrigens der türkisfarbene schwedische Servierwagen, neu im Haus, beladen mit Zeitungen und Bastelkoffern. Lange bewundert, lange für nicht RICHTIG nötig gehalten, jetzt doch noch geholt. 

Gute Entscheidung!  
      
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