Dienstag, 28. Februar 2012

Stil für lau


Über zwei Jahre lang wohnen wir jetzt im BauHaus. Über zwei Jahre lang haben wir überlegt, welche raffinierte, ausgefallene, spektakuläre Lampe die sechs Meter hohe Wand im Wohnraum beleuchten könnte. Ob es ein Leuchtobjekt sein soll. Ein Bühnenstrahler. Eine Gruppe Lichterketten. Ein "Turm" aus Wandlampen. Eine Stehleuchte mit unanständigem Preis. Wir haben überlegt und überlegt. Haben Lichteffekte simuliert und Kostenvoranschläge eingeholt und Einrichtungsplaner befragt. Haben diskutiert, ob wir etwas kaufen, etwas entwerfen lassen, etwas selbst bauen sollen. Haben überlegt und berechnet. Und wieder überlegt.

Vor vier Wochen hatten wir keine Lust mehr.

Wir haben für 25 Euro drei Reispapierballons geholt. Und was soll ich sagen: Die einfachste Lösung ist oft die beste.


Sonntag, 26. Februar 2012

Stoffkonferenz

Frau Tulpe hat mich in dieser Woche beliefert. Vier bunte Stoffe, aus denen Kissen werden sollen, lagern frischgewaschen auf dem Nähtisch. Habe nämlich schon seit längerem das Gefühl, dass mein Wohnzimmer eine Vitaminspritze gebrauchen könnte:


Brandneu ist der Sessel aus dem Hause ebay, ein 60er Original und Geburtstagsgeschenk des Mannes an sich selbst. Das Sofa stammt vom Schweden und wird uns wohl nicht bis ins hohe Alter begleiten.

Vorne eine Baumscheibe aus Peru, seit guten 40 Jahren in Familienbesitz. Meine Großeltern hatten sie früher auch schon im Wohnzimmer stehen, zeittypisch mit einem schmiedeeisernen Gestell darunter. Bei uns wird sie nun von Industrierollen getragen.

An Farben ist ja schon was da. Eigentlich ist es sogar recht bunt. Aber es fehlt noch was. Irgendetwas. Der Knalleffekt. Das I-Tüpfelchen.

Setze nun alle Hoffnung in Frau Tulpe. Sie hat mich noch selten enttäuscht.   :-)

Eure Meinung zur Farbwahl?

Donnerstag, 23. Februar 2012

Holländische Wochen


Bunte Tischlaternen begleiten uns durch die letzten Februartage.

In ästhetisch-emotionaler Hinsicht ist der Februar ja eine merkwürdige Zeit. Man weiß gar nicht, welche Blumen man auf den Tisch stellen möchte. Die Hyazinthen haben noch so eine Nähe zu Weihnachten, sie gehören in den Januar. Und für Tulpen ist es mir zu früh (für Tulpen muss es MÄRZ sein!).

Also Papierlaternen. Sehr, sehr hübsche Papierlaternen! Wie die Papierblumen, die ich hier schon einmal gezeigt habe, stammen auch diese kleinen Kunstwerke von meiner Lieblings-Niederländerin Jurianne Matter.

Und weil wir gerade dabei sind: Wir haben sehr große Lust, im Sommer mit Liesen und Sohn eine Hollandreise zu machen. Demnächst geht es ans Planen.

Hat jemand ein paar Tipps für mich, wo es in Holland besonders schön ist?

Montag, 20. Februar 2012

Leonore


Dieses berühmte Quartett aus Beethovens Fidelio ist einer meiner Seelentröster. Es sind die gegensätzlichsten Gefühle in ihm, Angst und Hoffnung, Freude und Sorge, Liebe und Eifersucht, alles zugleich. Es ist melancholisch. Sehr! Und es ist Wohlklang, vom ersten bis zum letzten Ton.
Bei wolkenverhangener Stimmung ist solche Musik ein guter Anlaufpunkt.

In dieser Fassung ist die sympathische Finnin Camilla Nylund als Leonore zu hören. Sie singt nicht nur toll, sie sieht trotz Hosenrolle auch noch toll aus.

Insbesondere letzteres ist eine reife Leistung!



Camilla Nylund (Leonore), Elizabeth Rae Magnuson (Marzelline), Lázló Polgár (Rocco), Christoph Strehl (Jaquino), Nikolas Harnoncourt (Dirigent), Chor und Orchester der Oper Zürich 2004

Samstag, 18. Februar 2012

KüchenGlück

Mein Weihnachtsgeschenk ist heute eingetroffen! Besser spät als nie. Es ist eine Schubladeneinteilung aus Ahornholz mit Einsätzen für Gewürzgläser. Ganz was Praktisches.

Habe den halben Nachmittag geräumt, gewischt, sortiert, weggeworfen und beschriftet. Vom erfreulichen Ergebnis musste ich gleich ein Bild machen. 
Leider habe ich es versäumt, die Schublade in ihrem vorher-Zustand zu fotografieren. Dann würde jeder verstehen, warum ich mir so etwas zu Weihnachten wünsche.   


Donnerstag, 16. Februar 2012

TeppichTräume


Oh nein. Wieder ein Wohnmätzchen entdeckt, von dem ich meine, es unbedingt haben zu müssen. Seit ich für die Prüfung lerne und täglich viele Stunden in der Bibliothek sitze, möchte ich jeden Abend das Internet leerkaufen. Alle Wohnshops sind mein Freund.

Was für eine absurde Art, der Ereignislosigkeit des Tages zu begegnen. Ich könnte stattdessen interessante Gespräche am Telefon führen oder etwas Schönes lesen. Aber ich lese ja schon fast den ganzen Tag. Und ich habe aus dieser Ödnis so gar nichts mitzuteilen.

Also sehe ich mir hübsche Dinge im Netz an und reiße mich zusammen, sie nicht zu bestellen. Heute ist es der Teppich vom Octopus-Versand, der meine Selbstbeherrschung herausfordert. Ich finde ihn toll! Bunt, aber nicht knallig. Weich, aber nicht plüschig. Filz und Strick zugleich.

Aber ich brauche gar keinen Teppich. Und im Lotto habe ich auch nicht gewonnen.
Ich spiele schließlich nie mit.

im Bade


Das Familienbadezimmer im BacksteinHaus war sehr gemütlich. Mit extragroßer Badewanne. Mit Blick in den Hofgarten. Mit Flügeltür zum Balkon. Mit schönen alten Holzdielen, in deren Zwischenräumen sämtliches Spritzwasser einfach verdunstete. 

In der Ecke unter dem WC stand früher ein Badeofen, deshalb dort die roten Fliesen auf dem Boden. Das weiße Regal dahinter ist eigentlich für CDs gedacht und stammt noch aus unserem Hamburger Bad. Dessen stolze 1,7 qm hatten solch schlankes Mobiliar unbedingt erfordert. 

Im Vergleich zum Hamburger Bad waren die 7, 5 qm im BacksteinHaus ein kaum vorstellbarer Luxus. Dort konnten wir uns richtig tummeln. Im BauHaus leben wir heute mit zwei Bädern, von denen eines 4, das andere 5 qm hat. Demnächst werde ich die mal knipsen.  

Montag, 13. Februar 2012

es häwelt wieder


Allmählich kommt der Sohn ins ernstzunehmende Bilderbuchalter.

Nach den unsäglichen textfreien "Zeigebüchern" (wo ist der Bagger, ach, und was macht der da?) hat er jetzt endlich den Horizont für zusammenhängende Geschichten erreicht. Was für eine Erlösung!

Die Liesen lieben Bücher schon immer und haben einen beachtlichen Fundus im Regal angesammelt. So steht für den Sohn eine große Auswahl bereit. Und ich feiere täglich Wiedersehen mit schönen Büchern, denen die Liesen lange entwachsen sind.

Der kleine Häwelmann ist eines davon. Ich mag das Buch sehr. Insbesondere das erste Bild mit der Mutter, die komatös im Bett liegt und gleichzeitig versucht, mit lahmem Arm das hellwache Baby in den Schlaf zu schaukeln, ist mir sehr nahe.   :-)

Als die Mutter irgendwann doch einschläft, baut sich der kleine Häwelmann aus seinem Nachthemd ein Segel und pustet hinein. So rollt er in seiner Wiege aus dem Fenster hinaus und begibt sich auf eine Reise durch die nächtliche Welt.      

Ein Klassiker!



 



Theodor Storm: Der kleine Häwelmann
Bilder von Else Wenz-Vietor

Samstag, 11. Februar 2012

Stück Island


Die Großeltern waren in Island und haben für die Liesen wunderhübsche Handschuhe mitgebracht.

Leider wollen die sie nicht anziehen. Angeblich kratzt die Wolle. Die Damen bevorzugen ihre nicht ganz so wunderhübschen wasserabweisenden Thermovarianten aus dem Sportgeschäft.

Gut für uns! Jetzt haben wir hier ein Stück Island als Winterschmuck hängen.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Eislaufen

Endlich ist der See zugefroren. Anfang letzter Woche war eine dünne gläserne Schicht zu erkennen, dann wurde es kälter und kälter. Am Donnerstag haben sich die ersten Verrückten auf's Eis gewagt, seit dem Wochenende ist der See nun zum Betreten freigegeben. 

So gibt es hier kein Halten mehr. Die Liese hat sich in die Schlittschuhe gezwängt und ist mit dem Eishokeyschläger in einem Pulk von Schulkameraden verschwunden. Mann und Lauselieschen, beide gleichermaßen neu auf Kufen, drehen fleissig ihre Runden. Und ich freue mich, weil Eislaufen der einzige, ja wirklich, der einzige Sport ist, zu dem ich mich nicht überwinden muss.  

Sonne von oben, Eis unter den Füßen, überall Schnee. Und zuhause ein warmer Ofen, an dem wir unsere gefrorenen Fingerspitzen wieder auftauen können.

Schwer vorstellbar, dass Winter noch schöner sein sollte. 


Dienstag, 7. Februar 2012

...

...abends nur Müdigkeit. Kein Raum für Inspiration.

Gute Nacht.

Samstag, 4. Februar 2012

Sohnzimmer


Heute gibt es das komplette Zimmer vom Sohn. Eine Wand ist hier in einer Farbe gestrichen, die sich zwischen grau und braun und grün bewegt und angeblich "umbra" heißt. Ich liebe diese Farbe! Graubraungrün ist so ein gutes Gegengewicht zum bunten Krusch, den ein Kinderzimmer standardmäßig enthält. Es erdet. Und es sieht nach "Junge" aus, ohne blau zu sein (blau ist eine so schwierige Wohnfarbe!).

Das Sohnzimmer befindet sich gerade im Umbruch. Wickeltisch und Gitterbett werden hoffentlich bald verschwinden und Platz machen für ein schönes großes Bett. Dann muss das Papphäuschen auch nicht mehr vor dem Regal stehen, da bin ich froh.

Im rechten Bildabschnitt zu sehen: Der Wolf. Er hat einen Reissverschluss am Bauch, so dass der Sohn bequem Hühnchen und Rotkäppchen einfüllen kann. Das Monster dahinter war in der Babyzeit mal ein Pullunder. 















Das kleine Bild mit den drei Geschwistern hat Lauselieschen gemalt, für den jüngeren Bruder zum ersten Geburtstag. Auf der Matratze rechts wird gekuschelt und neuerdings auch geschlafen - das Gitterbett ist nämlich jetzt unter dem Niveau vom Sohn.







Lieblingsbuch des Monats und ein Fotoalbum mit Graziela-Muster.



Ich nähe gern, leide aber unter einer Kuscheltierschwäche. Die beiden links waren als Eichhörnchen geplant.


Konferenz der Tiere, ...



...Bilderbücher, noch ein Lauseliesen-Bild, Hakenleiste mit Dinosauriern...


...und zuletzt das verschmähte Bett, dem sich der Sohn nicht mehr auf zehn Schritte nähert.

Lauser!

Mittwoch, 1. Februar 2012

Advent forever


Oh, ein neues Bild im Zimmer vom Sohn! Nein, doch nicht. Ein Adventskalender. 

Ein Adventskalender, häh? Jetzt, um diese Zeit? Ja, so ist es, denn dieser Adventskalender hier, den Sohn und Liesen im vergangenen Dezember in Betrieb hatten, ist so schön, dass ich beschlossen habe, ihn zu behalten. Das ist, soweit ich mich erinnere, das erste Mal, dass ich so etwas mit einem Adventskalender tue. 

Er war mit kleinen Büchlein gefüllt, wunderhübschen Büchlein. Jedes berichtet von den Weihnachtsbräuchen eines bestimmten Landes.











Alle 24 Stück hat die Liese sorgfältig gesammelt und verwaltet sie derzeit auf der kleinen Kinderbank unter der Treppe. In Reih' und Glied müssen sie liegen, schön im Raster ausgerichtet und nach Datum sortiert. Lieschen neigt nämlich zum Systematisieren (wer hätt's gedacht). 

Dem Kalender selbst habe ich nun kürzlich einen schönen weißen Rahmen gegönnt und ihn dem Sohn hinter die Holzeisenbahn geklemmt. Dort lehnt er jetzt verträumt an der Wand und weckt in uns süddeutschen Mittelstädtern die Sehnsucht nach der weiten Welt... 





















Weihnachten in aller Welt, Kaufmann Verlag Lahr
Texte: Rena Sack
Illustration: Sabine Waldmann-Brun

Unter demselben Titel sind die 24 Geschichten des Kalenders auch zusammengefasst als Buch erhältlich
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