Montag, 31. Oktober 2011

Rundherum in unserer Stadt


Hier mal ein Bild aus dem Zimmer vom Lauselieschen. Da haben wir auch an die Wand gemalt, aber nicht mit Schablonen, sondern Freihand. Boden abgedeckt. Plakafarben. War ein Riesengepansche und ich mehrmals dem Herzstillstand nahe, wenn wieder ein feuchter Pinsel dem Sofa nahekam, wenn wieder ein Farbtöpfchen umfiel.

Nachdem alles getrocknet war und die Damen das Weite gesucht hatten, bin ich mit dem dünnsten Pinsel noch mal drüber: Flecken übermalt, Lücken mit Bäumen gefüllt, filigrane Details (Fenster, Türen, Laterne) eingefügt. Habe mir durch diesen Alleingang den Unmut der Liesen zugezogen. Meine aber, das war es wert.

Das schwarze Haus ganz rechts ist übrigens unseres.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Herbst


Seit wenigen Tagen genießen wir nun den richtigen Herbst. Bis letzte Woche waren die Blätter im Park noch grün, jetzt haben sie sich endlich gefärbt. Wir sitzen hier mit unserem finnischen Kräutertee (Geschenk von Franzi, dankeschön!), zünden vielleicht die Honigkerzen an und schauen hinaus.    

Danach machen wir einen melancholischen Rundgang durch den Garten,... 


...wo die Lauseliese ein "Herbstnest" gebaut hat,...


...wo die letzten Himbeeren auf fleißige Pflückerinnen warten,...


...wo das Baumhaus (Werk vom Mann) plötzlich so einen hübschen Hintergrund hat,...


...wo der Sonnenhut nach fulminanter Blüte nun depressiv wirkt...


...und verschiedene Männlein im Walde stehen.

Also, der Sommer ist rum, das ist mal klar.

Freitag, 28. Oktober 2011

Futz!

Der Fuchs war wieder da!

Unglaublich, wir hatten ihn anderthalb Jahre lang nicht gesehen. Heute nachmittag - wir saßen gerade gemütlich beim Tee - lief er über die Terrasse und durch das Blumenbeet, hinter der Glasscheibe direkt an uns vorbei.

Leider sah er ganz schlimm aus, mager und völlig zerzaust. Am liebsten hätten wir ihm etwas zu Fressen rausgeworfen, halten es aber für keine gute Idee, ihn anzufüttern.

Es war das erste Mal, dass wir fünf ihn zusammen gesehen haben, ein schönes Erlebnis! Alle sind aufgesprungen und zur Scheibe gerannt. Das Lauselieschen hat ihn zuerst entdeckt. Sogar der Sohn, der beim letzten Besuch des Fuchses noch nichts gerafft hat, war diesmal völlig aus dem Häuschen ("Futz! Futz!").

Hoffe mal, der Fuchs erholt sich. Und schaut in Zukunft wieder öfter vorbei.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

auf hohen Schuhen


Diana Damrau, derzeit DIE Königin der Nacht, in Salzburg, Berlin, an der MET und sonst wo noch. Dieses Video, das sie bei einer Studioaufnahme zeigt, gefällt mir sehr. Man kann ihre Konzentration so gut erkennen und die körperliche Präsenz, die diese Arie erfordert.

Diana Damrau bin ich vor vielen Jahren mal "in echt" begegnet, als sie noch kein Star war und am Würzburger Stadttheater engagiert. Mit dem Uniorchester haben wir sie in einem Konzert begleitet - es war, glaube ich, etwas von Meyerbeer.

Ihre Stimme fand ich schon damals außergewöhnlich schön. Auch trug sie zur Orchester-Probe außergewöhnlich schöne Schuhe. Sie waren taubenblau und hatten so hohe Absätze, dass ich mich gefragt habe, wie sie darauf überhaupt singen kann.

Diese Erinnerung hat sich nachhaltig eingeprägt.

die Eisbären

Habe gestern diese schicke Eisbärenhöhle aus Pappmaché entdeckt, die Kerstin auf ihrem Blog domesticcandy zeigt:


Von denen werde ich im Winter ein Sortiment produzieren, wenn es nämlich wieder heißt: Kindergeburtstag vom Lauselieschen.
Weil es im Dezember keine Blumen im Garten gibt, mit denen man den Tisch schmücken könnte, bekommt unsere Mittlere traditionell eine Szene mit Tieren. Vor zwei Jahren waren es Wölfe, im letzten Jahr Waldtiere und Pilze:


Zu dieser Serie dürften die Eisbären mit Schneehöhlen zum 6. Geburtstag die perfekte Fortsetzung bilden.

Tolle Idee!

Dienstag, 25. Oktober 2011

farewell


Diese beiden habe ich selbst mal aus Steckperlen gemacht, kurz vor dem Auszug aus unserem alten BacksteinHaus. Das haben wir nämlich vor einigen Jahren verkauft und ein neues gebaut, weil das alte mit drei Kindern zu eng wurde.

Das BacksteinHaus war wunderschön, denkmalgeschützt, mit alten Türen und den breiten Holzdielen. Das neue BauHaus ist auch wunderschön, aus Stahl und Glas und Beton. Es hat eine Würfelform.

Also der totale Gegensatz.

Mit der neuen Umgebung hat sich unser Wohnstil verändert, er ist bunter geworden und das Bedürfnis nach Textilien viel stärker als zuvor. Wir haben jetzt mehrere Teppiche liegen und sogar an manchen Fenstern Vorhänge, was ich früher gar nicht mochte. Und von jedem IKEA-Besuch bringe ich ein neues Schaffell mit.

Das Bild oben ist ein Abschiedsbild. Der Junge und das Mädchen stehen im ausgeräumten Flur vor dem ausgeräumten Arbeitszimmer im zweiten Stock des BacksteinHauses. Von dieser leeren Umgebung ist natürlich auf dem Foto nichts zu sehen. Aber ich weiß es, ich habe das Bild ja gemacht.

Übrigens hat der Junge den Umzug nicht überstanden. Das Mädchen hat ein wenig getrauert und durfte schließlich, zum Trost, im BauHaus in einen eigenen Bilderrahmen einziehen.

Wer sich die Wand genau angeschaut hat, hat seine Single-Wohnung vielleicht entdeckt?

Montag, 24. Oktober 2011

LiesenBilder



Zwei neue Bilder für die Wand. Werde ich demnächst mal aufhängen.

Beide hat die Liese in der Schule gemacht. Im Sommer brachte sie zum Ende des Schuljahres eine riesige Mappe mit nach Hause, voll mit allem, was in der ersten Klasse fabriziert wurde.

Richtig gut gefallen haben mir davon der Fisch in Tupftechnik und das gestickte Herz aus dem Handarbeitsunterricht (der so nicht mehr heißt, er hat einen fortschrittlicheren Namen - aber es ist Handarbeit!). Sie haben nun die Ehre, in die Bastel-Galerie aufgenommen zu werden.

Herzlichen Glückwunsch!

Samstag, 22. Oktober 2011

vom BettMonster


Heute hier das Bett vom Sohn. Momentan (kurz nach 22 Uhr) liegt er darin, allerdings noch sehr gesprächig. Wir hören ihn reden (hallo?) und singen (lalaaa).

Das kleine Gitterbett wird der Sohn noch für ein paar Monate haben, allmählich sehe ich mich schon nach einem Nachfolger um. Gerne hätte ich so ein furniertes Modell aus den 60ern, vielleicht mit schwarzem Metallgestell.
Die Stapelliege von den Müller Möbelwerkstätten (Entwurf von Rolf Heide) finde ich auch sooo schön für ein Jungenzimmer. Und praktisch, wenn mal Besuch da ist. Leider ist sie furchtbar teuer - vor allem dann, wenn zwei übereinander stehen sollen.


Der Teppich vor dem Bett vom Sohn ist ein Erbstück aus den 50ern, die Monster-Spieluhr eine Eigenproduktion. Hatte ja in allen Schwangerschaften so ein skuriles Bedürfnis, für das Baby im Bauch Sachen zu Nähen - sogar beim dritten Kind, wo der Schrank für Krabbeldecken und Kissen und Wickeltaschen und Wickeldecken wegen Überfüllung schon lange geschlossen hatte.


Aber eine Spieluhr kann ruhig jedes Kind für sich allein haben, und dem Sohn gehört nun das graue Monster. Die Vorlage dazu hatte ich damals in dem schönen Buch von Laura Holdack und Elfrun Otterbach gefunden:


So. Jetzt quietscht oben die Tür, der Sohn ist wieder aufgestanden. 
Verdammt!

Freitag, 21. Oktober 2011

Hänsel, Gretel, Hexe, Katze


Hänsel und Gretel wohnen neuerdings bei uns.

Auf dem Bild sieht man sie miteinander kuscheln, rechts daneben stehen die Hexe (mit blauem Kopftuch) und ihre schwarze Katze.

Alle vier Figuren hat uns die Lauseliese beschert. Beim Nachbarn gab es Bauarbeiten, da durfte sie sich die Taschen mit Holzabfällen füllen. Bemalt hat sie die Klötzchen dann (laut Aussage) mit normalen Wasserfarben.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

pick-up time



Die Weihnachtsplätzchen heißen jetzt im Herbst noch Teegebäck, und diese hier gehören zu den Besten ihrer Art in der süddeutschen Mittelstadt. Ich habe sie extra besorgt, für den sehr besonderen Besuch von Jeanne, die heute mit ihrem Sohn Julian zum ersten Mal bei uns war.

Leider ist ja mein Englisch so furchtbar schlecht. Weil ich das ändern will, war ich auf der Suche nach jemandem, mit dem ich Englisch reden kann. Jeanne ist Amerikanerin, sie und ich kennen uns aus dem Stadion. Wir sind nämlich beide Eislaufmütter, echt wahr! Jeannes Tochter Maren und die Liese rutschen einmal in der Woche gemeinsam übers Eis, während wir mit den kleineren Geschwistern am Rand stehen (seit Ende des Sommers wieder zunehmend frierend).

Ja, und heute hat es nun tatsächlich funktioniert mit Englisch. Ich habe sogar ein paar neue Wörter gelernt, darunter auch eines aus der Mütter-Fachsprache (pick-up time = Abholzeit). Wir hatten Kerzen, Tee aus Ostfriesland und Julian hat die Vanillehörnchen fast alleine platt gemacht.

Also, was soll ich sagen. Es war ein super Nachmittag.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

das Zimmer vom Lieschen



Um uns und unser Zuhause ein wenig vorzustellen, zeige ich heute zwei Bilder aus Lieschens Kinderzimmer. Man sieht schon, dass wir Farben mögen.

Das Sitzfenster ist natürlich der Clou. Von dort aus kann man hinunter auf den Esstisch sehen, was auch gerne mal gemacht wird, am liebsten noch mit geschlossenem Vorhang. In diesem Kasten drängeln sich, wenn die Liesen Besuch haben, jede Menge Kinder auf engstem Raum.

Es ist aber noch gar nicht ganz fertig, das Sitzfenster, ich möchte noch eine Sitzauflage dafür nähen, damit es richtig gemütlich wird. Mögliche Stoffe habe ich schon hier liegen, bin aber bisher nicht sicher, welcher es wird (mit Muster? Ohne Muster?).  

In der "toten" Ecke hinter der Tür wurde vor einiger Zeit ein kleiner Wald gepflanzt, der mir an dieser Stelle gut gefällt:


Für die Bäumchen haben wir Plakafarben verwendet und Schablonen aus dem schönen Buch der Schwedin Lotta Jansdotter. Das kann ich sehr empfehlen, genauso wie Lottas andere Bücher zum Thema Nähen. Sie hat auch ein Blog im Netz, wo man ihre tollen Stoffe kaufen kann.

Was ich wiederum NICHT empfehlen kann, ist das Schablonieren in Gesellschaft von zwei munteren kleinen Mädchen. Das treibt das sanfteste Gemüt in den Wahnsinn!

Dienstag, 18. Oktober 2011

die Wand

 


Die Wand befindet sich in unserem Wohnraum, und sie ist ein echtes Wohnproblem: Mit ihrer Höhe von sechs Metern wirkt sie sehr kühl, sie schreit förmlich nach Gestaltung.

Sie ist zu hoch für ein Bücherregal (wenn man, wie ich, seine Bücher ganz gerne auch mal in die Hand nimmt) und sehr schwer zu beleuchten. Erst dachten wir daran, ein einzelnes riesiges Bild aufzuhängen, haben uns aber nun für eine ganze Bilderwand entschieden, wie oben zu sehen. Es sind Bilder, die der Sohn und die Liesen gemacht haben, manches ist aber auch von mir (wer genau hinsieht, kann das Zuhause vom Origami-Fuchs entdecken, den ich für dieses Blog fotografiert habe). Diese Wand soll noch ein gutes Stück nach oben weiterwachsen, der Vogel muss angeklebt werden, alles ist noch im Prozess.

Tagsüber, wenn es hell ist, gefällt mir die Wand jetzt schon gut. Aber abends sind die Bilder bisher nicht beleuchtet, das ist ein Nachteil. Das Vogelhäuschen ist zwar eine Lampe, aber für die Dimension der Wand viel zu schwachbrüstig, ihr Licht ist kaum zu sehen. So wirkt die Wand abends wie eine riesige dunkle Fläche. Da muss eine Idee her!

Kennt übrigens jemand dieses Buch? Das lohnt sich!

Montag, 17. Oktober 2011

wenn Söhne basteln


So schön, die Laterne vom Sohn.

Wurde in der Kita gebastelt, wo die Kreativobjekte offenbar jemand auswählt, der dafür ein Händchen hat.

Für diese Laterne haben die Kita-Damen dem Sohn ein feuerfestes Transparent-Papier hingelegt und es ihn mit KritzelKratzel bemalen lassen. Danach durfte er es zerknüllen, es wurde wieder geglättet und zur Laterne zusammengetackert. Im Inneren steht ein Marmeladenglas mit Kerze darin.

Kein Hexenwerk also, aber sehr schnieke  :-)

Sonntag, 16. Oktober 2011

die beste Hexe

Gerade bin ich dabei, meine Berliner Operntour zwischen den Jahren zu planen. Mit Kind und Kegel geht es für eine Woche in die Hauptstadt.

Der Mann ist bereit, einen Abend lang den Sohn zu bespaßen, so dass ich mir mit den beiden Liesen etwas ansehen kann. Diese haben sich bereits geäußert und fordern Hänsel und Gretel, was an der Deutschen Oper sogar nachmittags läuft. Die Karten gibts hoffentlich von Oma zu Weihnachten, sonst geht der Spaß schon arg ins Geld.

Unvorstellbar bleibt allerdings, dass es in Berlin eine bessere Hexe geben könnte als die, die hier zu sehen ist:



Diese Filmsequenz mit dem Hexenhaus aus Soft-Drinks, Haribo und Schlachtermessern haben sich die Liesen und ich zuhause wohl schon 200mal reingezogen, ohne dass dabei Ermüdungserscheinungen aufgetreten wären. Wolfgang Ablinger-Sperrhacke heißt der grandiose Tenor mit dem irren Kostüm, den ich mir unbedingt irgendwann auch mal live anhören muss.

Wohnen und Werkeln und die Oper

Die Idee, hier mit dem Bloggen zu beginnen, hat sich sehr simpel aus der Tatsache entwickelt, dass ich selbst gerne Blogs lese. Meine Favoriten sind diejenigen, die sich mit meinen persönlichen Lieblingsthemen WOHNEN UND WERKELN befassen (von denen gibt es wahnsinnig viele im Netz, zum Beispiel diesen hier von Catherine oder diesen von MiMa).

Weil ich, aus einem mir unbekannten Grund, nicht damit aufhören kann, mich mit der Gestaltung meines unmittelbaren Umfelds zu beschäftigen, bin ich eigentlich ununterbrochen auf der Suche nach irgendetwas: Nach der perfekten Wandfarbe, nach einer Lampe für Lieschens neuen Schreibtisch, nach einer einfachen Nähanleitung für bunte Sommerröcke oder einer guten Idee, wie man die nächsten Weihnachtskarten gestalten könnte.
In den meisten Fällen werde ich irgendwann fündig und möchte ein paar von diesen Fundstücken auf diesem Blog zeigen.

Zwischendurch wird hier sicher auch noch über anderes zu lesen sein, womit ich mich gerne befasse. Über gute Bücher zum Beispiel, über die Pflanzen in meinem Beet, die Kunst des Fotografierens oder meine Leidenschaft für die Oper.

von Füchsen und Hasen

Mit Hasen habe ich nichts am Hut. Aber der Fuchs war im vorletzten Winter ein guter Freund. Jede Nacht ist er ums Haus gelaufen und hat im Schnee seine Spur hinterlassen.

Das Haus war gerade neu gebaut, mitten hinein ins Fuchsrevier. Viermal habe ich ihn selbst gesehen, einmal stand er nur einen Meter von mir entfernt hinter der Glasscheibe. Ich auf dem Sofa, er im Tiefschnee. 

Die allerersten Fußabdrücke vom Fuchs sind sogar der Nachwelt erhalten: Als das Podest vor unserer Tür frisch gegossen war, lief er nachts durch den feuchten Beton. 

Seitdem betreten wir das Haus auf seinen Spuren.

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